Kids save Lives

Eine weltweit häufige Todesursache ist der plötzliche Herz-Kreislaufstillstand. In Österreich sterben zurzeit mehr als 8 von 10 Betroffenen, bei den Überlebenden sind auch jene berücksichtigt, die teilweise schwere neurologische Defizite nach einem Herz-Kreislaufstillstand und einer gelungenen Wiederbelebung behalten.

60% aller Herz-Kreislaufstillstände werden auf der Straße oder im familiären Umfeld von Laien beobachtet. Leider setzen weniger als die Hälfte dieser Beobachter die richtigen Maßnahmen und beginnen sofort mit der Herz-Druckmassage. Dafür gibt es viele Gründe, von Angst, etwas falsch zu machen, Schock im Moment, Unwissenheit darüber, wie man einen Herz-Kreislaufstillstand feststellt bis hin zu Ekel vor der Reanimation. Die Angst davor etwas falsch zu machen, spielt dabei die mit Abstand größte Rolle.

Die Rettung braucht im Notfall, je nach Einsatzort und Tageszeit ca. 8-15 min zum Einsatzort. Das Gehirn erleidet allerdings schon nach 3 min ohne Sauerstoffzufuhr bleibende (neurologische) Schäden. Darüber hinaus schwindet die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute ohne Reanimation um ca. 10 %. Daraus ist ersichtlich, wie wichtig es ist, dass man die Rate an Ersthelfern, die eine Wiederbelebung durchführen können, erhöht. Es ist natürlich gut, wenn unsere Schüler*innen schnell Hilfe holen und die Rettung informieren können. Dennoch kann man erkennen, dass bei diesem Notfall der zeitliche Aspekt der wichtigste ist und sofort mit der Herzdruckmassage begonnen werden sollte.

Auch die WHO hat die Wichtigkeit dieses Themas anerkannt und 2015 den verpflichtenden Unterricht von Wiederbelebungsmaßnahmen an Schulen weltweit empfohlen.

 

Umsetzung an unserer Schule

 

  • Projektziele:
    • Überlebenschancen von Betroffenen erhöhen
    • die Schüler*innen werden zu kompetenten Ersthelfern
    • die Schüler*innen werden zu Multiplikator*innen in ihren Familien
    • die Schüler*innen können Erwachsene anleiten
    • das Wiederbeleben wird eine Kulturfertigkeit wie die Reaktion auf einen Feueralarm
    • Es wird verinnerlicht: Man kann nichts falsch machen! Falsch ist nur, nichts zu tun!
  • Projektdauer pro Schüler*in 1. Klasse ab 21/22:

Unterstufe oder fünf Jahre! Außerdem gibt es für diejenigen, die das möchten, ab der 6. Klasse die Möglichkeit nach einem Uni-Kurs inkl. Prüfung am Peer-teaching teilzunehmen und die Unterstufenklassen im Wiederbeleben zu unterrichten! Damit in diesem Schuljahr alle Klassen beginnen konnten, wird das Ausmaß für die 2.-4. Klasse komprimierter gestaltet, alle nachfolgenden 1. Klassen durchlaufen das 5-Jahres-Schema (Eine Doppelstunde im Wintersemester der 1. Klasse, gefolgt von einer Einzelstunde in den folgenden 9 Semestern).

 

  • Projektausmaß für das Schuljahr 2022/2023 pro Klasse: insgesamt 3-6 Stunden pro Klasse
  1. Klassen: 3 Stunden: 2 Stunden im Wintersemester und 1 Stunde im Sommersemester
  2. Klassen: 5 Stunden: 3 Stunden im Wintersemester und 2 Stunden im Sommersemester
  3. Klassen: 5 Stunden: 3 Stunden im Wintersemester und 2 Stunden im Sommersemester
  4. Klassen: 6 Stunden: 4 Stunden im Wintersemester und 2 Stunden im Sommersemester

Die Termine für die einzelnen Klassen finden sich im Terminkalender!

 

  • Projektinhalte:

Erlernen der Wiederbelebungsmaßnamen bei einem Atem-Kreislauf-Stillstand, das praktische Trainieren steht im Vordergrund

Details:

Theoretischer Einstieg in das Thema – Erkennen eines Atem-Kreislauf-Stillstandes – Hilferuf – Umdrehen eines Betroffenen – Atemkontrolle – Herzdruckmassage – Beatmung (wird nicht nur in Zeiten von Corona nicht verlangt, jedoch vorgezeigt und kann auf freiwilliger Basis geübt werden) – Defi

 

  • Evaluierung:

Diese findet im Sommersemester 2023 für alle teilnehmenden Klassen statt.

 

  • Projektleiter:

Dr. Berndt von Amelunxen (berndt.amelunxen@gmail.com), Assistenzarzt, Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie, LKH Salzburg (in Kooperation mit der Universitätsklinik für Anästhesie und Universitätsklinik für Kardiologie)

Unterstützung durch ein Team geschulter Medizinstudent*innen der PMU Salzburg